Ein gebrauchtes Kaninchen?

Wenn sich angehende Kaninchenhalter für die Aufnahme eines Tieres entscheiden, ist der erste Gang meist in die Zoohandlung oder zu einem Züchter. Dort warten unendlich viele klitzekleine Kaninchenbabies, bei denen das Herz oft schwach wird. Vielen Leuten ist aber nicht bewusst, dass Zoohandlungen nicht die einzige und wahrscheinlich auch nicht die beste Möglichkeit sind, um einen Hausgenossen zu bekommen. Sicherlich sind junge Kaninchen ungeheuer niedlich und wecken sofort den Beschützerinstinkt: die großen Knopfaugen, das plüschige Fell, die Unbeholfenheit der Bewegungen – da ist man schnell verführt, sich so ein Kaninchenbaby ins haus zu holen.  Dennoch sollte man nicht vergessen, dass alle diese Attribute in knapp drei Monaten nicht mehr gelten. Dann nämlich besitzt das Kaninchen schon eine stattliche Größe und alles „babyhafte“ ist weitestgehend verschwunden und es wartet die oft ziemlich prekäre Phase der „Kaninchenpubertät“.

 

Davon, dass die Kaninchen als Babies so süß sind, sollte man die Entscheidung nicht abhängig machen. Ebenso sind die Bezugsquellen von Zoohandlungen oft äußerst fragwürdig und die Bedingungen, unter denen die Tiere leben und abgegeben werden – zu kleine Gehege, zu frühe Trennung von der Mutter, unzureichende medizinische Versorgung und so weiter – sind oft erschreckend. Da sollte man wirklich überlegen, ob man eine solche Praxis mit seinem Kauf unterstützen sollte.

 

Oft kommt auch der Gedanke auf, die eigenen Kaninchen einmal werfen zu lassen. Diese Überlegung ist oft mit der Vorstellung verbunden, den eigenen Kindern zu zeigen, wie Babies aufwachsen. Doch davor sei gewarnt – schnell verlieren Kinder das Interesse an den Tieren, es kommt oft zu lebensgefährlichen Komplikationen bei der Geburt und in der Säugephase und die kleinen Kaninchen wollen auch lebenslang ein schönes Zuhause finden.

 

Vielleicht sind Sie ja genau die Person, die einem voreilig gekauften Kaninchen, das meist nach kurzer Zeit schon lästig fiel und im Tierheim landete, endlich auch ein wenig Liebe und Aufmerksamkeit zukommen lässt,  obwohl es vielleicht nicht mehr ganz so klein ist. Sehen Sie sich in Ihrem Tierheim um oder schauen Sie durch die Internetseiten bei privaten Abgaben, Tierschutzorganisationen, damit diese Tiere nicht vergebens auf einen neuen Möhrenspender warten.